"Natural-Born Cyborgs" von Andy Clark

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    In seinem Buch “Natural-Born Cybors”, das bereits 2004 erschienen ist, entwickelt Andy Clark eine Art technologische Utopie: Er geht davon aus, dass uns eine Zukunft voller “transparenter Technologie” erwartet, die wir selbstverständlich in unser Handeln einbinden und die wir sogar als integrale Komponente unseres eigenen Ichs empfinden.

    Er schließt dabei an den Gedanken an, dass wir Menschen schon immer technologische Hilfsmittel - im weitesten Sinne - in unser Denken und Handeln einbezogen haben, beispielsweise die Schrift. Für ihn ist diese Fähigkeit im Grunde sogar das, was uns von anderen Tieren unterscheidet. Als Argument führt er eine Variation des “Brain in the Tank” an, das in erster Linie auf kruzfristiges FEedback über Sensoren reagieren und es dabei im GRunde egal ist, ob diese Sensoren biologisch oder technologisch sind - solange die Feedback-Zyklen kurz genug sind, um sich unmittelbar anzufühlen. Dabei setzt er im hohen Maße auf bionische Technologie.

    Gleichzeitig schließt er sich einer Position an , die nicht einen privilegiertes “Ich” als Dirigent im Hirn verstehet, sondern das Denken als Wechselwirkung aus unzähligen unbewusten Prozessen versteht. Dieses wird in seinen Augen “einfach” um weitere Aspekte erweitert - eben technische Prozesse.

    Auf diese Weise wird aus seiner Perspektive eine Welt möglich, die nicht mehr in erster Linie aus vorgefertigten “harten” Informationspaketen besteht, sondern aus situativ generierten “weichen”.

    Es ist überhaupt sehr spannend zu lesen, wie sich Clark die Zukunft vorstellt, die mittlerweile eingetreten ist. Viele seiner Prognosen darüber, wie allgegenwärtig Technik für unser Denken und Handeln wird, sind sicherlich eingetreten. Gleichzeitig spielt die von ihm so hoch gehängte Körperlichkeit kaum eine Rolle: statt uns mithilfe bionischer Technologie in der physischen Welt zu bewegen, hat sich ein großer Teil der Welt digitalisiert

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